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Wie sieht die Zukunft aus?

Abwechslungsreich. Mit Menschen und manchen die ich in meinen roten Kreis der Liebe ziehen darf. Und dann auch gerne vielen oberflächlich okayen Kontakten.

Selbstwirksamkeit, etwas bewegen, etwas wichtiges. Teamarbeit.

Wo liegt der „Purpose“? Und das weiß ich nicht so ganz genau. Irgendwie Exzellenz. Oha. Exzellenz.

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Ich denke

Ich lese gerade das Buch „Ich denke, also bin ich (mir im Weg)“. Auf Seite 86, da bin ich gerade, geht es darum die Geschichte des eigenen Lebens aufzuschreiben. Aber in aller Kürze. Woran erinnere ich mich als erstes? Wofür habe ich mich begeistert? Welche wichtigen Entscheidungen/ Events haben stattgefunden? Wieso ist mein Leben so verlaufen, wie es verlaufen ist, wovor habe ich am meisten Angst? Und welches andere Gefühl begleitet mich am meisten in meinem Leben?

Ich sitze hier mit meinem Paket: Kopfschmerzen, Schnupfen, einer großen Packung Taschentücher, heißem Tee, schlechtem Wetter draußen. Es kann losgehen.

Das erste woran ich mich bewusst erinnere ist in unserer Wohnung als ich 2 Jahre alt war. Ich guckte mit meiner Mutter eine Sendung im Fernsehen über Affen. Ein zweites Bild kommt hoch, wie ich krank war und mit Durchfall zu kämpfen hatte. Und das dritte mein Freund Dominik (der war kleiner als ich, also vermutlich so 1-2 Jahre alt) der mir sein altes, abgefahrenes amerikanisches Matchboxauto zum Abschied schenkte. (Und ja „JÖRG“ ich erinnere mich so früh an mein Leben.) Mit dem spielte ich noch im nächsten und übernachsten Zuhause. Ich zog um mit ca. 0, 2, 3, 4, 7, 12 und 20 Jahren. Und dann viele Male.

Jedes Mal verlor ich sehr, sehr gute Freunde, jedes Mal fand ich Neue, jedes Mal etwas weniger (Hm, der Erste). Sehr viel später fand ich meine Frau und verlor meine Freunde ohne neue zu suchen, denn sie kamen frei Haus und waren dann doch nicht meine Freunde.

Zurück in die Kindheit: Zwischen den Umzügen wurde ich häufig nicht akzeptiert oder musste erst in die neuen Gemeinschaften aufgenommen werden. Dazu war es wichtig verprügelt zu werden oder sich zu wehren oder beides. Vielleicht strebe ich heute deswegen so sehr danach akzeptiert zu werden (Hm der Zweite).

Irgendwann fing ich mit dem Handel an der Börse zusammen mit meinem Vater an und irgendwann gingen wir pleite. Dazwischen war ich 1001 mal verliebt und leider nur 1-2 mal wurde das erwidert. Ich lerne HTML, PHP und all so einen Kram. Ich war damals in einer Bubble wo es sehr normal war in seiner Freizeit zu programmieren oder seinen Rechner zusammenzuschrauben oder LAMP Architekturen aufzusetzen. Dann kam das Abitur, der Zivildienst in einer Therapieeinrichtung für Drogenabhängige. Studium, mit Aufenthalt in Kalifornien, beim Studium lernte ich meine Frau kennen. Ich bekam einen Job, entschied mich für Kinder, Elternzeit zwei Jahre, Selbstständigkeit und mein aktueller Arbeitgeber, das Beste Umfeld, was ich mir nur vorstellen kann. Spannend, tiefgründig, abwechslungsreich auch noch nach über 10 Jahren.

Eigene Dysthymie, selbst hergestellt, selbst bekämpft. Sorgen um meine Kinder, dass alles gut wird mit Beruf und Liebe und Leben. Coachingausbildung. Reise in mich hinein, wie bei Jules Verne 20.000 Meilen unter dem Meer, nur um festzustellen ich bin gerade mal an der Oberfläche, offensichtlich habe ich in den Wolken gestartet. Ist vermutlich etwas übertrieben, aber es gibt solche und solche Momente.

Interessanteste Überlegung heute Morgen, dass die leicht reduzierte Schwingungsfähigkeit immerhin so stark wirkt, dass Mitmenschen und ich selbst keine Ahnung davon hatten, wie es mir geht. Die fehlende Schwingung wie ein Kissen, das alles dämpft und dadurch alles unwirklich und schwer greifbar wirkt.

Wenn es um Ängste geht fallen mir spontan zwei ein: Versagens- und Verlustängste. Verlustängste bzgl. Beziehungen; bei Freunden und meinen Kindern oder meiner Frau. Versagenängste weil ich glaube, dass ich eigentlich „n cooler Typ1“ bin, aber rüberkomme wie ein Versager, weil ich nunmal trotz allem Guten soviel mit mir selbst hadere. Ich sitze nicht da, wie ich sollte, auf meinem Thron selbsterschaffener Dinge auf die ich stolz sein kann, sondern sitze im Staub und wühle im Dreck. Und manchmal sind Menschen nett genug, sich zu mir zu setzen. Hachja, Selbstmitleid kann ich auch gut.

Das „andere Gefühl“ neben Versagens und Verlustangst ist absolute Zuversicht, dass sich alles am Ende regeln wird. Das ich alles hinbekomme (also nicht nur mich, sondern auch Kinder, Frau, Beruf, Karriere, Wissen, das Leben), das mein Gehirn mit kleinen Selbstzweifelattacken oder Geisterbahnfahrten temporär die Welt schwarz-filtert (und ich mich foltere /es mich foltert? Hm, die Dritte.), dass ich aber sicher bin, dass es eben nur das ist. Ein Schwarz-Filter. Tief in mir weiß ich, dass es erstens einerseits so sein darf, denn fehlende kritische Selbstreflektion wäre mir ein Graus! Ich wüsste, was ich dann wäre, ein supererfolgreiches Monster. Lieber bin ich ein erfolgreiches ambivalentes Wesen 🙂

Übung zu Ende, werde irgendwann weiter lesen.

  1. Dem Arsch, der das mit dem „cooler Typ“ gesagt hat würde ich übrigens gerne immer noch auf den Mond schießen. ↩︎
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The Story?

Whenever I am rethinking my story of dysthymia, when I try to retell how it began, whenever I try to summarize it for me to understand aspects of it better I realize the story is changing.

Recently I was on an offsite with my team and said I a few things I regretted later. That happens always to me when I have been amongst larger groups of people. It can be a normal day in the office but latest 15-30 minutes after leaving, my brain will start to regurgitate or ruminate conversations I had with others and in particular reflect if what I did was right. This usually is gone after 1-12 hours after a normal day in the offsite.

After this 48 hour offsite my brain took 5 days to go through it all. A small aspect of it I took into a coaching session and the outcome was that I shall discuss what I said there with the person I said this to. So I did.

And for the probably third or fourth time that person could barely remember what I said and even after I said it again said „who cares, it’s all fine.“

This time it was pretty shocking as I was certain that I did a well balanced, justified excuse. Now I start to doubt my instincts after such an event. Probably the sleep depriviation which always comes alongside and after working, offsites in particular, combined with a brain broken like a record.

Now, the next offsite just happened the following week. And guess what – for the first time since a very long time my brain didn’t do anything. It simply enjoyed the time with the colleagues (this time not team members though).

It was beautiful.

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…wirre Gedanken

Wenn das Glück definiert und heruntergebrochen wurde, aber die Einzelheiten nicht funktionieren, weil ein wichtiger Teil nicht funktioniert…was dann?

Ich kann mich momentan zu nichts motivieren. Vor vielen Jahren hatte ich mal ein „Bore-Out-Ähnliches“ Erlebnis. Da war ich derart unterfordert und gelangweilt im Job, das selbst als dann mal interessante Aufgaben kamen ich nicht mehr den Arsch hochbekommen habe.

Sinnkrise in klein, mit dem Buch „Zweite Chance Traumjob“ und 2 Jahre Elternzeit folgten. Danach war klar – ich will das machen, was ich vorher auch gemacht habe. Nach der Elternzeit wusste ich ja auch warum, es ging, ganz platt, um Selbstständigkeit, eigenes Geld verdienen.

Jetzt fehlt mir das wieder sehr. Ich habe einfach keinen BOCK, auf nichts. Das stimmt auch wieder nicht, manche Sachen machen mir schon Spaß, letztens einen Vortrag vor 50+ Kollegen mit viel Frage und Antwort, mit nettem Feedback. Ich kann mich gerade nicht auf mich selbst verlassen, ich werde einfach so krank und dann bin ich nicht da.

Weil mein Kopf krank ist. Er sagt dann: Du kannst nichts. Und das ist auch alles zuviel. Und zu doof. Und sinnlos. Und leider glaube ich das dann. Und dann mache ich nichts.

Ja, es geht viel besser als noch vor einigen Monaten, aber es geht immer noch nicht gut. Und meine alte Performance, da bin ich sehr weit weg von. Das macht mich traurig.

Was mich auch traurig macht (*schmunzel*), ist dass ich das hier jetzt schreibe, weil ich die letzten 6 vlogs scheinbar ohne Ton aufgenommen habe. Hahahaha! Aber das ist jetzt gefixt.

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Wer bin ich?

Wer würde ich sein, wenn ich mir das Urteil anderer egal wäre? Wer wäre ich, wenn ich das tun würde, was ich tun möchte?

Ich habe meine Werte definiert. Ich habe „mein Glück“ heruntergebrochen, in kleine, tangible Häppchen. Davon möglichst viel gemacht. Wer bin ich?

Wenn der Mensch eine Zwiebel wäre – was passiert, wenn man alle Schalen abgeschält hat? Ist es dann die Erkenntnis, dass darin nichts ist? Wenn alle Masken fallen darunter nicht das nackte Selbst steckt sondern einfach nichts?

Um zu dem heutigen Zustand zu kommen habe ich Dinge getan, die mir gut taten. Das hat mir nicht genau gesagt, wer ich bin, aber es hat mir gut getan. Manchmal habe ich dadurch vielleicht herausgefunden, was ich nicht sein möchte.

Heute, auf dem Fahrrad, in keiner der Therapie- und Coachingstunden, von denen ich WEISS GOTT viele hatte, begegnete mir andere Fahrradfahrer. Das Wetter war warm, nicht heiß, wunderschön und wir hatten schon fast Stau auf dem RS1. Ich hatte Rückenwind und es ging leicht bergab, mein Puls lag bei etwas über 180, ich war gut drauf. Links kam mir eine Frau entgegen, Elektrofahrrad, leicht bergauf, Gegenwind. Dahinter ein Mann mit Handbike, das ist ein Rollstuhl mit Pedalen an den Händen. Die Frau fuhr so ca. 20kmh, vielleicht ein wenig schneller.

Dahinter der Typ mit dem Handbike. Der hielt mit. Und sah dabei sportlich und konzentriert aus. Und dann habe ich mich kurz gefragt, ob ich das auch könnte. Querschnittsgelähmt sein, plötzlich, und dann irgendwann wieder Lebenslust entwickeln, soweit, dass ich bergauf und bei Gegenwind 20kmh oder schneller unterwegs bin. Das war der so banale wie entscheidende Augenblick wo es „Klick“ machte, denn die Antwort lautete: Ziemlich sicher ja.

Das wiederum erzeugte zwei Dinge, über die ich mir beim Schreiben gerade versuche klar zu werden – einerseits die Erkenntnis das zu meinem „Ich“ ein starker Kampfgeist gehört, der nicht aufgibt. Mal ne Pause macht, aber dann! 😉 Und zweitens das ich bei einer Querschnittslähmung das Gefühl oder eine Ahnung habe, das ich nicht aufgeben würde, aber mich manchmal umbringen möchte, wenn ich an den SCHEISS denke, der mir so widerfahren ist. Das steht in keinem Verhältnis, das ist nicht wichtig oder groß genug um aufzugeben oder mich davon unterkriegen zu lassen.

Also der Kampfgeistmotor hat gerade eine Lachgasinjektion bekommen, das fühlt sich sehr gut an. Habt einen schönen Abend und macht, was Euch gut tut.

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Und nu?

Ich arbeite 60%. Warum? Weil Dysthymie. Weil das Energie gekostet hat und Zeit. Sport, Therapie und die sinusförmige Wellenbewegung unterhalb der 0. An guten Tagen ging es fast nicht schlecht oder gerade so nicht schlecht. An schlechten Tagen ging es sehr schlecht. Die 60% haben enorm geholfen, oder besser gesagt, die zwei freien Tage pro Woche haben sehr geholfen.

Ich konnte die schlechte Laune ertragen anstatt sie auf der Arbeit zu zügeln, zu verstecken, zu unterdrücken. Ich habe sie zu Hause nicht raus gelassen, aber sie durfte sein. Und ich konnte tun, was ich wollte – was häufig bedeutete: Tür zu, PC zocken, niemanden sehen, niemanden hören. Die Kinder nicht, die Frau nicht und mich selber auch nicht.

Das lief einige Monate so, von Nov’23 bis Feb’24. Und so langsam hörte es irgendwie auf. Die Rückzugsnotwendigkeiten nahmen ab, die Selbstmordgedanken ebenso. Die Sinuskurve bekam eine Steigung, flachte in den unteren Bereichen ab, flachte auch nach oben hin ab. Es gibt immer mehr gute Tage, die sich tatsächlich im euphorischen Bereich Bewegen und mal eine ganze Woche, wo ich nicht in die Nähe einer wirklichen dysthymischen Phase komme.

Das verfestigt sich immer mehr. Es gibt immer noch schlechte Momente. Nun habe ich aber eine Toolbox, die mir ganz unterschiedliche Werkzeuge an die Hand gibt um sie recht schnell „realistisch“ einzusortieren.

Letztens war es mal wieder soweit, eine Führungskraft, nicht meine eigene, regte mich wahnsinnig auf. Da kamen Trigger und tatsächliches Kackverhalten zusammen. Das Bewusstsein, dass ich mich zuviel aufrege und gleichzeitig zu recht versöhnten mich schon an diesen in Summe 3 Tagen und sorgten dafür, dass die Stimmung nicht tiefer abrutschte.

Die Energie, die das alles gebraucht hat, ist noch nicht wieder ganz zuverlässig da. Aber ich schaffe schon soviel mehr als früher. Lichtschalter wechseln? Mache ich jetzt wieder einfach. Rasen in Ordnung bringen? Kein Ding. Mal nicht zocken? Kein Ding. Wirklich gute Zeit mit der Familie verbringen, weil ich da bin und mich einbringe, aber nicht zu sehr – sondern auch zuhöre – passiert wieder öfter.

Ich freue mich, dass ich noch weitere 6-7 Monate mit 60% unterwegs bin. Ich freue mich auf die vermutlich letzte Therapieeinheit. Dann werde ich 22 mal da gewesen sein und neben den 40% Gehaltsverzicht noch etwa 3000 Euro für die Therapie ausgegeben haben. Weil damals die Kraft nicht reichte mich um eine Krankenkassenpsychologin zu kümmern. Das ist aber ok, es war und ist es wert. Wenn der Wein mal 3 Euro kostet anstatt 6, wenn es nicht das Rumpsteak sondern die Rinderhüfte ist oder eben kein Steak, wenn es das Sonderangebot ist oder sonst halt gar nicht, wenn es der kleine, günstige Urlaub wird bzw. keiner, das ist alles kaum Einschränkung im Vergleich zu dem Zugewinn an Lebensqualität.

Ein wenig darf ich noch ruhen und mir entspannt überlegen, wie es weitergeht. 60%? 80%? 100%? Ich weiß es noch nicht. Und muss es auch noch nicht wissen. Müsste ich mich heute entscheiden, vielleicht 80%. Vielleicht bleibe ich aber auch bei den 60%.

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Frust

Heute mittelmäßig geschlafen und heute morgen dachte sich mein Gehirn so: Gehst Du doch mal die unabgeschickte E-Mail an Deine Chefs und die Personalabteilung durch. Die 2 Chefs von ca. 22 die wirklich nerven. Und leider außer, dass viele Highperformer das Team verlassen wenig Beweis dafür, dass diese 2 Typen wirklich nicht gut sind. Für das Unternehmen, für die Menschen.

Und da frage ich mich: Was schert es mich. Also es darf mich ja nerven, aber doch nicht im Urlaub. Es ist ein Arbeitsthema, an dem ich, Level of Influence, wenig tun kann. Level of Control auf keinen Fall.

Es ist auch nicht mein Problem im engeren Sinne, denn es sind nicht meine 2 Chefs. Mit dem einen MUSS ich manchmal reden, aber das ist selten. Der andere ist sogar nett, solange man nicht sein Mitarbeiter ist.

Also, was rege ich mich auf? Ich mache mir Sorgen, dass aus diesen 2, 4 und dann 6 werden.

Und dann? Kann ich immer noch kündigen. Oder es betrifft mich immer noch nicht. Dann kann ich bleiben und es kann mir immer noch egal sein, so im Herzen.

Ich kann für mich alleine stehen, diese Menschen gibt es immer wieder im Unternehmen, in diesem, als auch anderen. Ich kann zeigen, wie ich es mache und ich kann bei mir dabei bleiben. Das muss ich auch, denn ich bin nicht ich, wenn ich darüber nachdenke, was die anderen sind. Ich mache es anders und das kann ich steuern, kontrollieren und beeinflussen. Da bin ich wirksam.

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Hypothese Glück

Wenn mein Sinn des Lebens Glücklich sein bedeutet, dann müsste ich für mich Glück definieren, es herunterbrechen in Teile die sich umsetzen lassen.

Let’s brainstorm this – ok, ich habs erst mal 2 Minuten gegoogelt um mich inspirieren zu lassen. Dabei bin ich über das PERMA Profil gestolpert, was Glück in folgende Teile unterteilt:

  • Positive Emotionen: Wie häufig erlebe ich vielfältige positive Emotionen wie Freude, Liebe, Dankbarkeit etc. in meinem Leben?
  • Engagement: Wie häufig bin ich im Flow und vollkommen versunken in das, was ich tue?
  • Beziehungen: Wie zufrieden bin ich mit meinen persönlichen Beziehungen?
  • Sinnerleben: Inwiefern fühle ich mich verbunden mit etwas Größerem und erlebe meine Tätigkeiten als bedeutsam?
  • Zielerreichung: Inwiefern erreiche ich mir wichtige Ziele?
  • Gesundheit: Wie wohl fühle ich mich in meinem Körper?
  • Mindset: Wie sehr ist mein Denken positiv, optimistisch und wachstumsorientiert?
  • Umfeld: Wie wohl und sicher fühle ich mich in dem Umfeld, in dem ich lebe?
  • finanzielle Sicherheit: Inwiefern habe ich die Kontrolle über meine finanziellen Angelegenheiten und empfinde meine finanzielle Lage als stabil? 1

Trotzdem, wenn ich das für den Augenblick ignoriere würde ich folgende Aspekte für mich in den Fokus rücken:

  • Beziehungen
    • Familie – Ehefrau und Kinder, Eltern, Tanten und Onkel etc.
    • Freunde
    • Kollegen
    • Mitmenschen die zu keinem der drei Kreise gehören
  • Im Job etwas tun was sinnvoll ist und ausreichend Geld einbringt
  • Gesundheit
    • Körperliche Fitness
    • Geistige Fitness
  • Außerhalb des Jobs etwas tun, was nur für mich ist

Beziehungen: Zu meinen Kindern möchte ich einen Draht haben, eine gute Beziehung die sich durch lachen, Auseinandersetzung und Versöhnung, Offenheit auszeichnet. Dafür möchte ich Zeit investieren, ansprechbar sein, sie unterstützen, wenn sie Hilfe benötigen.

Zu meiner Frau möchte ich eine gute, erfüllte Liebesbeziehung haben. Manchmal bedeutet das miteinander reden zu können, manchmal zu schweigen, lange Spaziergänge, ungezwungene Körperlichkeit. Dafür möchte ich regelmäßig gemeinsame Aktionen durchführen, Sport, Spaziergänge, gemeinsame Unternehmungen, Zeit zu zweit haben.

Zu meinen Lieblingsfamilienmitgliedern möchte ich eine ungezwungene Verbindung haben, die sich durch regelmäßige Familientreffen speist. Dafür möchte ich mindestens 1 Familientreffen pro Jahr initiieren.

Ich wünsche mir einen Menschen in meinem Leben, den ich als Freund bezeichnen kann. Dafür möchte ich Beziehungsarbeit investieren.

Job ist das schwierigere Umfeld. Und eigentlich heute noch nicht so ganz dran, aber machen wir mal einen ersten Anlauf. Inhaltlich möchte ich, dass meine Arbeit global etwas Richtung Nachhaltigkeit, Klimaschutz oder Menschenrechte, Gesundheit (geistig/körperlich) von Menschen bewegt. Dafür möchte ich mir einen Arbeitgeber suchen, der global etwas bewegt und in einem oder mehreren dieser Bereiche tätig ist. Ich möchte eine gute Beziehung zu meinen direkten Kollegen haben. Dafür möchte ich mir Kollegen aussuchen die grundsätzlich zu mir passen und dann in Beziehungsarbeit investieren.

Mindset gilt für alles, Job, Beziehungen, egal: Ich möchte mich in einer inspirierenden, lösungsorientierten, positiven Gesellschaft befinden. Dazu suche ich mir Kollegen, Freunde, Aufgaben die positiv, lösungsorientiert und inspirierend sind.

Außerhalb des Jobs sind Dinge die ich für mich tun kann evtl. verknüpft mit psychischer und körperlicher Gesundheit. Heute sind das Dinge wie Meditation, Fußballspielen, ins Büro mit dem Fahrrad fahren, nach dem Sinn meines Lebens suchen und ihn in die Tat umsetzen. Zukünftig könnten das Dinge sein wie eine psychosomatische Kur, ein Fahrradtrip die Mosel entlang, vielleicht irgendwann mal Streaming. Um das nicht aus dem Auge zu verlieren möchte ich regelmäßig Aktivitäten durchführen, die nur für mich sind, meine psychische oder körperliche Gesundheit unterstützen und diese teil meines Alltags machen.

  1. Quelle: https://psychologie-des-gluecks.de/interventionen/perma-profil/ ↩︎
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Erkenntnisse 1, 2 und 2,5 und 3

#1 Entscheidungen die ich treffe, treffe ich für mich. Weil sie mir gut tun.

#2 Für die Gedanken meiner Mitmenschen sind meine Mitmenschen verantwortlich, nicht ich.

#2.5 Die Menschen um mich herum sind mitteilungsfähig, wenn sie ein Problem haben haben, teilen sie mir das mit. Was nicht gesagt wird, ist auch kein Problem.

#3 Wenn ich in meiner Firma schlechte Manager sehe, dann kann ich das nicht ändern. Das ist ihr schlechter Stil, das hat mit mir nichts zu tun. Ich kann nun bei meinem eigenen Stil bleiben und dafür Werbung machen.

#4 Wenn ich jemanden von meiner Meinung unbedingt überzeugen muss, dann suche ich häufig nach einer Allianz, ich möchte nicht (mit meiner Meinung) alleine sein. Ich bin aber nicht allein, egal ob meine Meinung von der anderen Person geteilt wird.

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Sinn des Lebens

Seit einigen Jahren beschäftige ich mich mit allgemeinen Gedanken zu diesem Thema. Und manchmal auch mit spezifischen Gedanken, wenn ich versuche das Allgemeine und das Spezifische in Verbindung zu setzen.

Allgemein gesprochen gibt es keinen weiteren Sinn im Dasein, in meiner Existenz. Zumindest nicht für mich – denn ich wurde geboren ohne mein bewusstes Zutun, auch bei meiner Zeugung war ich nicht aktiv beteiligt.

Nach der Geburt gab es eine lange Zeit des Unbewussten, dieses berühmte im Hier und Jetzt leben. Das damals Unbewusste, was mir als Erwachsenem nur noch gelingt, wenn ich es bewusst tue.

Den Zweck meiner Existenz, wobei ich den Begriff Zweck nicht zweckdienlich finde, als den Sinn in meinem Leben zu finden, brauchte ich damals noch nicht.

Das ging noch einige Jahrzehnte so, denn: Schule beenden, Studium finden, Studium beenden, Job finden, gut darin sein, Liebe finden, Familie gründen, Nest bauen – das alles waren Dinge mit denen ich ohne viel Nachdenken und dem Folgen des mir in die Wiege gelegten, nicht großartig reflektierten Skriptes Zeit verbringen konnte.

Das Skript brach jäh ab, als ich meine nicht reflektierten Ideal einer Monogamischen Partnerschaft brach. Als zeitgleich meine Gesundheit, die bis dahin ein gegebenes „Das ist normal, das es mir immer gut geht“ Ding war, nicht mehr so gegeben war. Als zeitgleich mein Chef mich während meiner langen Krankheitsphase durch Rufmord auf das Karriereabseitsgleis schob und mein Vertrauen in das bis dahin „es geht immer nur so weiter, es ist nur eine Frage der Zeit“-Motto erschütterte.

Diese drei Brüche erfolgen in einem engen zeitlichen Rahmen von 15 Monaten. Und jetzt, erst wo ich darüber schreibe stelle ich fest, dass es genau diese 3 Dinge, diese festen Säulen in meinem Leben: Liebe, Beruf und Gesundheit waren, die meine Grundüberzeugungen, meine Standards, meine bis dahin als selbstverständlich erachteten Fundamente ins Wanken und dann zum Einsturz brachten.

In dem Vorgang des Zusammenbrechens begann nun die Suche, die Suche nach den Ursachen. Die Suche nach dem ich. Die Suche nach dem Sinn meines Lebens. Was war noch richtig, und was war falsch? Was für ein Versager war ich eigentlich, und mit welcher Berechtigung war ich wütend auf mein Umfeld? Wut und Selbstzerstörung, darauf aufbauend dann meine fast schon liebgewonnene Dysthymie.

Heute – ganz viel Selbstschutz. Was kann ich mir zumuten? Was brauche ich um zu heilen? Und so langsam die Frage, die wieder aufkeimt: Wer bin ich, wer möchte ich sein?

Am Ende sterben wir. Bei mir können es noch 40 Jahre sein, oder 4 Jahre, oder 4 Monate, 4 Minuten, 4 Sekunden. Und kein Hahn wird danach krähen, was ich gemacht habe. Es gibt ein Gedicht von einem Herrn Shelley:

I met a traveller from an antique land
Who said: — Two vast and trunkless legs of stone
Stand in the desert… Near them, on the sand,
Half sunk, a shattered visage lies, whose frown,
And wrinkled lip, and sneer of cold command,
Tell that its sculptor well those passions read
Which yet survive, stamped on these lifeless things,
The hand that mocked them, and the heart that fed
And on the pedestal these words appear
‚My name is Ozymandias, king of kings
Look on my works, ye Mighty, and despair!‘
Nothing beside remains. Round the decay
Of that colossal wreck, boundless and bare
The lone and level sands stretch far away.

Und genau so wird es mit mir sein – bei manchen Menschen kennt man noch ihre Namen tausend Jahre später und zweitausend, manche nur, weil es die Schrift gab, die sie konservieren konnte und andere, weil man sich an sie erinnert. Unabhängig von dem äußeren Schaffen von Ozymandias, was nur noch Sand ist, ist er vor allem nur eins, und zwar seit der Sekunde seines Ablebens – tot. Er ist tot. Er bleibt tot. Egal ob seine Landschaften immer noch erblühen würden und sein Reich oder nicht, es ist egal. Er ist tot, für immer und ewig. Bestandteil dieses Universums geworden, Sternenstaub, eine Blume, die auch schon wieder zerfiel und zu einem Schmetterling oder einem Kackhaufen einer Kröte wurde. Nicht im Sinne der stofflichen, vollständigen Wiederverwertung, sondern im Sinne der Zerlegung eines Menschen in seine kleinsten Bestandteile, die dann in die Luft und in die Erde gehen. Auf atomarer Basis. Kleine Atome, die in das Wasser übergehen, welches eine Pflanze aus dem Boden zieht und sich davon ernährt. Und so weiter.

Also muss der Sinn auf die Zeit beschränkt sein, die ich hier bin. Ich könnte eine Job machen, der mir Spaß macht, meine Familie hegen und pflegen in dem Rahmen wie ich es brauche. So, dass die Kinder selbstständige Erwachsene werden, mit dem Urvertrauen ausgestattet, dass egal was sie im Leben erwischt, sie damit fertig werden. Eine Frau, die mir eine Stütze ist und der ich eine Stütze bin.

Eine Frau mit der ich lachen und weinen kann. Freunde, die mir zuhören, mir Mut zu sprechen, mich in den Arm nehmen, die ich in den Arm nehme und denen ich zu höre. Wenn ich dann noch gut esse und trinke und meine dann verfügbare Zeit mit Dingen fülle, die mir richtig erscheinen. Ist dann das der Sinn meines Lebens? Ich glaube nicht daran, dass ich eine Bestimmung brauche. Eine Bestimmung erscheint mir wie ein Placebo für das kaputt gegangene Lebensskript. Oha, ich hatte fremd oktroyierte Werte und Ziele, die sind weg, jetzt schaffe ich mir meinen eigenen Werte und Ziele und dann entspricht das dem Sinn meines Lebens?

Ich habe nur dieses eine Leben, nur diese eine Gelegenheit. Ist dann der Sinn meines Lebens vielleicht doch ganz allgemein „Glück1„? Wenn nichts zählt, was nach meinem Tod ist, wenn nichts von uns bleibt als Staub – ist dann das möglichst glückliche Verbringen des Lebens das einzig wahre Ziel?

Natürlich kann ich nun das Glück herunterbrechen und sagen: Diese Dinge, guter Sex, gutes Essen, gute Freunde, gute Beziehungen zu meinen Liebsten, das macht mich glücklich. Ist es so einfach?

  1. In dem Buch „Pia und das Glück: Eine wundersame Begegnung mit dem Sinn des Lebens“ wird das ganz gut erläutert. Sinngemäß heisst es dort, wenn Du keine Ahnung hast, was der Sinn Deines Lebens ist, dann ist Glück schon mal eine gute allgemeine Zielrichtung. ↩︎