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Sick – The Saga

Ja, der Titel auf Englisch, der Text auf Deutsch. Verwirrend.

Ich habe in 8 Kalendertagen einige kleine Stichchen hingenommen. Das Feedback-Thema von letzter Woche, die Tatsache das meine Chefs in einer DevOps Transformation trotz consultancy das „Ops“ Team nicht abschaffen – mit schlechter Begründung garniert, und meine Aufhängung.

Irgendwie komme ich gerade nicht durch. Das gelingt mir sonst häufiger.

Der Frust darüber ist exorbitant. Nicht so sehr das eigene „Versagen“, das ist ok, daraus lerne ich auch etwas.

Was mir schwerer fällt einzuordnen ist die erratische Art und Weise wie Entscheidungen getroffen werden. Normalerweise gehe ich von folgenden Dingen bei mir im Unternehmen aus: Ein grundsätzlich ähnliches Werteverständnis, eine gemeinsame Logik. Innerhalb gewisser Grenzen, sagen wir es mal so. Wir sind bei vielen Themen ohne „alignment“ einer Meinung. Bestimmtes Verhalten empfinden wir gegenseitig, Führung, was auch immer ich bin und Mitarbeiter als konkludent zu den Dingen, die man unausgesprochen vereinbart hat. Sonst wäre ich da nicht seit über 10 Jahren. Aber wie es dazu kommen konnte in einer DevOps Transformation ein Ops Team beizubehalten, das lässt nur einen Schluss zu: Es gibt Beweggründe die vorhanden, aber nicht kommunizierbar sind. Das wäre zumindest irgendwie nachvollziehbar.

Leider klingt das nach einer faulen Ausrede, denn ich war dabei. Es müssen dann sogar Gründe sein, die dem Senior Management vorenthalten wurden. Gibt es natürlich auch sowas. Klar. Nur würde das gegen eines der vielen unausgesprochenen Vereinbarungen gehören, dass selbst geheime Sachen zumindest angedeutet werden oder eröffnet. War diesmal nicht, also vielleicht die falsche Fährte.

Die leider sehr viel wahrscheinlichere Variante ist, dass trotz des Jahres 2022, vielen Jahren agiler Unternehmensführung etc. die Führung nicht verstanden hat, das Zentralisierung nur unter Umständen sinnvoll sind – bei einer DevOps Transformation „Ops“ von „Dev“ organisatorisch getrennt zu lassen, selbst wenn es nur wenige wichtige Applikationen sind, das ist a Schmarrn.

Das Ding ist – man muss damit leben können. So etwas passiert, es wird wieder passieren. Das ist ein Unternehmen, mit sehr vielen Menschen, da sind Entscheidungen und -findungen immer mit einem gewissen Zufallselement versehen.

Trotzdem stelle ich mir die Frage, was soll ich noch da? Bin ich da noch richtig? An der richtigen Stelle? Ich glaube erstmal muss die Antwort ja lauten. Der Kapitän einer DevOps Trafo verlässt das Schiff erst, wenn er weiß, das es nichts mehr zu retten ist. Und hier wurde in einem Mehrteiligen Schritt einer zentraler Erfolg nicht erzielt. Der Weg ist das Ziel – passt das hier vielleicht sogar ganz gut? Wir könnten auch NICHT in einer solchen Transformation sein. Das wäre schonmal schlimmer.

Wir könnten auch die ganzen Schritte, die wir bereits gegangen sind nicht gegangen sein. Das wäre noch viel schlimmer.

Therapeutisches schreiben, mir geht es schon wieder besser. Mal gucken wie lange. Ist sicher nicht der letzte Artikel dazu.