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Update

Bitte laden Sie sich jetzt ein Update herunter. Meine beruflichen Optionen habe ich nun erwogen, eine ausgewählt und sie ist schon aktiv. Nur noch 3 von 5 Tagen die Woche arbeiten, weniger verdienen und mehr Zeit für meine Wunden und Komplexe, meinen Körper und Geist.

Das ist schön, fühlt sich aber noch sehr ungewohnt an. Es war richtig und richtige Entscheidungen zu treffen, ist ein erster Schritt. In egal welche Richtung, solange die Richtung sich richtig anfühlt.

Was kommt jetzt? Vielleicht wieder irgendwann zurück in das 5 Tage Rad. Oder auch nicht.

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Ach, der Kater

Wenn mein Vater zu Besuch ist, bin ich ernährungstechnisch wieder komplett im Family Land. Zuviel Süßes, Alkohol und grundsätzlich zuviel Essen.

Jetzt habe ich einen leichten Kater, bin zu spät ins Bett gegangen und zu früh wach geworden. Gedanken an den Ficker auf der Arbeit gingen mir durch den Kopf aber fanden den Ausgang nicht. Also ließ ich die Gedanken im Bett, bin aufgestanden und habe dann ein paar Runden auf dem Handy verkackt.

Festgestellt, dass kein Brot im Haus ist und eins angesetzt. Wäsche zusammengelegt. Dem kleinen Sohn Geld in die Schule mitgegeben, da das Brot nicht rechtzeitig fertig wird, der große hat Glück und hat erst spät Schule. So bekommt er frisches Brot.

Lüfte jetzt im Schlafzimmer, damit die bösen Geister rausgesogen werden.

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Once upon a time…

Vor einiger Zeit wurde ich geboren. Irgendwann fing ich an im Leben ein wenig ins straucheln zu kommen. Zwischen diesen beiden Zuständen, Geburt und Straucheln liegen rund 38 Jahre.

Eine lange Zeit des Nicht-Strauchelns liegt hinter mir.

Seit nun mehreren Jahren versuche ich das Gleichgewicht wieder zu finden und habe verschiedene Methoden ausprobiert. Da sie leider ungeeignet waren, hat sich das Straucheln in ein leichtes Wanken weiterentwickelt. Doch das Wanken gab mir den Hinweis, dass die aktuellen Methoden ungeeignet waren und etwas anderes her musste.

Mein ziemlich geniales Gehirn, was sehr, sehr viel cleverer ist als ich, hat mich dann zu einer Ärztin geführt, die erkannt hat, dass ich Hilfe brauche und ernsthaft wanke, stolpere, falle, mich aufrichte. Zerschürfte Hände habe, blutige Knie.

Dann kam jemand und hielt mir eine Krücke. Zeigte mir Wege auf meine Wunden zu erkennen, half mir die Teile meines Weges zu erkennen, die mich verletzt haben und meiner Seele diesen Schaden zufügten.

Jetzt bin ich an der Stelle, wo ich noch nicht wieder loslaufen möchte. Ich möchte besser verstehen, wie diese scharfen, gefährlichen Stellen aussehen, wo sie sind und wie ich sie gekonnt umgehen kann, ohne vom eigentlichen Weg abzuweichen.

Das verlangt Besinnung, Ruhe, Pause, Kontemplation. Es erfordert auch Experimente – ich muss ein paar Schritte gehen und schauen, wie sich das anfühlt. Inne halten, wenn es schmerzt. Wunden heilen lassen, verbinden, versorgen, wieder Schritte gehen und immer eleganter die scharfen Kanten erkennen, umkurven, drüber springen.

Ich freue mich darauf, denn ab jetzt wird es besser werden. Ich bin nicht mehr alleine. Ich erkenne mich und durch dieses Erkennen, werde ich für andere erkennbar. Ich kann mich erneut kennenlernen. Eigentlich weiß ich wer ich bin. Dachte ich. Aber so ganz doch nicht – und jetzt mache ich große Fortschritte. Darüber freue ich mich auch. Ich weiß, dass ich ein starker und guter Mensch bin. Ich kann es zeigen. Das fühlt sich warm, gut und richtig an.

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Wie ist die Stimmung?

Die Stimmung ist nicht so gut wie sie sein könnte. Irgendwie im negativen, aber netterweise ohne das Gefühl, das mein Gesicht in Starrheit gefangen ist. Sondern vermutlich gemischt pessimistisch. Der eigene Kritiker, der sagt, dass ich in den 1,2 Wochen Urlaub noch nichts wirklich mit meinem Sohn unternommen habe. Die Tatsache, dass meine Frau mich daran erinnert, dass sie noch Gutscheine für den Kletterpark hat und ich nur denke: Aber woher die Energie nehmen? Was soll ich da? Ich habe Verhaltenstherapie heute um 15h…und das ist mir schon ein Termin zuviel.

Parallel dazu lese ich Nachrichten. Hamas, Israel, eine CDU die sich mit rechten Parolen zu erholen scheint in den beiden Landtagswahlen, eine AFD die erstarkt, Freie Wähler Bayern, die erstarken und ebenfalls einen schwierigen Anführer haben, den ich dem rechten Spektrum grob zuordne. Was ist das für eine Kacke? Die Grünen, SPD und FDP losen ab, gegen rechtes und manchmal, wenn man ein Auge zudrückt, konservatives Reden. Gehandelt wird ja nicht, das ist ja nur Gelaber und dann Echo-Kammer Journalismus, der den größten Rotz noch per Megaphon in die Welt hallt, unreflektiert und ohne Kontext. Eine Aufreger-Journalismus Mentalität die den Brandbeschleunigern in der Politik noch das Feuerzeug zum anzünden reicht.

Und was machen die Politiker-Anführer? Die, deren Aufgabe das kommunizieren ist? In der Süddeutschen kommt das nicht vor – ich muss das auf Google suchen um zu sehen, was Scholz, Habeck und Baerbock zu sagen haben. Ansonsten bekommen wir medial die verschriftlichten Greueltaten der Hamas geliefert, die Reaktion der Israelis und vielleicht noch die gemeinsame Unterstützung verschiedener Parteien und Länder für Israel. Den Versuch ein Gesamtbild aus dem ganzen zu erzeugen wird nicht wirklich unternommen, eher noch mehr Liveberichterstattung in Nachrichtenschnipseln die kaum dabei helfen eine Idee zu bekommen oder sich eine Meinung zum Geschehen bilden zu können. 1500 Tote Hamas Kämpfer? Hatten die alle einen Ausweis dabei wo das drauf stand? Oder eine Uniform der Hamas? Oder sahen die einfach nur Arabisch und nicht Israelisch aus? Und wie viele Tote jetzt auf der israelischen Seite? Wieviel Zivil und wieviel Militärisch?

Am Ende stehe ich seit Jahren fassungslos vor den ganzen Konflikten dieser Welt. Als würde die Menschheit in Summe ihre Konflikte immer noch mit der Keule austragen anstatt zu reden. Es ist furchtbar, wenn Menschen zu schaden kommen, denn das Leid geht danach weiter und das meistens multipliziert, mit der Anzahl der Angehörigen und Freunde – oder wie die Ärzte sangen „Gewalt erzeugt Gegengewalt“. Es gibt einen guten Grund, warum wir in Deutschland seit Jahrzehnten recht friedlich leben können – wir halten uns bei Militäroperationen weitestgehend zurück und leisten vor allem humanitäre Hilfe, beim Aufbau, Ausbildung. Wir machen bei weitem nicht alles richtig, aber aber wenn ich mir diese Konfliktländer anschaue, dann machen wir unterm Strich sehr, sehr viel richtig und gut.

Natürlich müssen wir den Israelis zur Seite stehen, genauso wie wir den Ukrainern helfen. Und trotzdem müssen wir immer im Auge behalten, dass auf der anderen Konfliktseite ebenfalls nur Menschen sind und davon auch unschuldige Kinder wie auch Erwachsene. Sowenig wie alle Menschen hinter Netanjahus Siedlungspolitik stehen, sowenig stehen alle Menschen hinter den Hamas, hinter Putin oder Selenskyj. Am Ende ist es immer schlecht wenn Menschen zu schaden kommen und die Welt in Freund und Feind zu unterteilen ist aus meiner Sicht der alte Keulen-Reflex.

Mein Mitgefühl ist bei jedem der in diesem sinnlosen Terrorakt in Israel Opfer geworden ist, ob psychisch oder körperlich. Ich möchte, dass das alles aufhört. Aber ich bin fest der Überzeugung, dass Freund-Feind Bilder und Keulen das Problem nicht lösen. Und das es keine wirklich einfachen Antworten gibt. Eine verhältnismäßig einfache gibt es aber aus meiner Sicht: Die Verteidigung Israels gegen Aggressoren. Das kann aus meiner Sicht funktionieren ohne sich in ein allzu problematisches Feld zu begeben. Verteidigung ist natürlich nicht Angriff. Auch von Präventivschlägen halte ich nichts. Aber wo ist da die Grenze? Und da sieht man, dass es doch nicht wirklich eine einfache Antwort ist – und trotzdem eine die ich heute geben würde.

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Manchmal sind Launen Launen

Gestern war ein wirklich bescheidener Tag. Heute scheint die Sonne, innen wie außen und so wie es über Nacht aufgeklart hat, ist auch meinem Gemüt klar geworden, dass die gestrige schlechte Laune eine schlechte Laune war. Ohne Depri-Zusatz einfach nur ein Kacktag, der erst bei einem Actionfilm auf der Couch besser wurde.

Heute ist davon nichts mehr übrig. Ich habe wirklich dicke Scheiben Bacon mit der Hand abgeschnitten, in der Gusseisernen Pfanne gebraten, die ganze Bude stinkt, gleich geht es raus und mir geht es gut.

Spannend ist dabei die Überhöhung der schlechten Laune durch vorangegangene Depri-Episoden. Das setzt dem ganzen dann irgendwie die Krone auf und macht mehr aus dem was sowieso schon Zuviel ist.

Ich wünsche Euch auch einen schönen Tag.

Achso, machen wir das doch so: Ich denke gerade darüber nach, wie es beruflich bei mir weitergeht, weil objektive (im Sinne von Dysthymieunabhänig) Fakten gegen den aktuellen Job in seiner Form sprechen und subjektive aber auch. Daher habe ich mir eine kleine Excel gebaut, die täglich bewertet wie ich heute auf die Optionen schaue. Jetzt gerade bin ich am unentschlossensten. Mein früheres alter Ego war mal in einen Dialog mit seinem Chef verstrickt. Der sagte, dass man sich seine Kollegen nun mal nicht aussuchen kann. Und ich antwortete, dass man das sehr wohl kann. Ich finde ich hatte damals recht und das verstärkt etwas meine Tendenz zu „weg aus der aktuellen Situation“. Wohin, ist noch nicht klar, interner Wechsel, externer Wechsel, Kündigung+Pause, Sabbatical und intern Wechseln…man weiß es nicht. Gerade geht aber beim schreiben die Tendenz eher Richtung Pause + externer Wechsel oder ohne Pause wechseln.

Machts mal gut!

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Blockieren – bitte jetzt, immer

Ich stehe hier vor meinem PC. Baller mich zu, ballere den Typen um. Schreiben um zu denken, weil wenn ich nicht schreibe, dann denke ich nicht. Baller mich zu – mit Clash Royale, mit Antipathie gegenüber meiner Frau, mit Sueddeutsche.de, Blogs und Twitch.tv – wenn andere Leute ballern.

Pseudo-Aktivität, egal was, Hauptsache das Gehirn bekommt keine Zeit zu denken. Könnte ja sein, dass da nur Scheiss bei rauskommt. Selbstmordgedanken, Trennungsgedanken vom Leben, der Arbeit, der Ehe, den Kindern.

Sind wir Männer archaische Jäger die ihre Neandertaler und Homo Sapiens Vergangenheit nicht abschütteln können? Fressen wir unsere Kinder, verteilen wir den Samen, weil das nun mal so programmiert ist? Und wie geht man mit dem Anspruch der heutigen Gesellschaft um, diese inneren Instinkte und Reflexe zu unterdrücken?*1

Innerlich zerrissen. Wie langweilig – im Büro zu sitzen anstatt das Mammut zu erlegen. Vor dem Schreibtisch zu stehen anstatt das Wunderwerk Körper im Kampf oder im Dauerlauf zu nutzen. Im Liebesspiel zu verausgaben. Es steht alles still, darum dreht sich die einzige Spirale im Kopf, die Bewegung und Action finden nur fiktional, nur in der Birne statt.

Die Sonne scheint. Mein Sohn hat 8 passende T-Shirts und 5 Pullis, 5 Hosen. Das reicht erstmal. Der Nikolaus bringt weitere T-Shirts und andere Events werden Pullis und Hosen bringen. Die Notwendigkeit eines Großeinkaufs wurde abgewehrt.

Ich habe Dysthymie. Das ist eine chronische Depression. Vieles, was ich in den schlechten Zeiten erlebe, hatte ich schon immer. Flüchtigste Selbstmordgedanken, das Grübeln, Selbstvorwürfe. Meine Verhaltenstherapeutin hat mir eine Übung zu mehr Selbstliebe zukommen lassen. Die werde ich gleich machen. Denn trotz aller Beschissenheit in den DNA von 4 Milliarden Männern auf dem Planeten bin ich ein Unikum. Zu Liebe ganz passabel fähig, auch und vor allem dann, wenn die Selbstliebe existiert. Empathisch und sehr voller Mitleid für den Schmerz meiner direkten Umgebung. Den ich scheinbar mit erzeuge. Hervorragend.

  1. Disclaimer: Nach 24 Stunden reifen ist mir aufgefallen wie missverständlich das interpretiert werden kann. Es geht um natürliche Instinkte die zum Teil oder vollständig unterdrückt werden müssen, aber trotzdem da sind. Manchmal ist das einfach, manchmal anstrengend und manchmal auch belastend. In keiner Weise sollen damit jegliche (sexuelle) Straftaten, Übergriffe etc. legitimiert oder begründet, verteidigt, erklärt werden. Davon distanziere ich mich ausdrücklich. Auch wollte ich noch nie meine Kinder essen, das war lediglich ein Beispiel für animalisches Verhalten. ↩︎
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Agile vs. klassische Organisation- warum Glaubenskrieg?

In einem netten Artikel verweisen die Autoren vom Innovationsblog darauf, dass in hierarchischen Organisation mehrere Systeme nebeneinander existieren. Mit den gleichen Grundprinzipien und Werten ist es möglich parallel die Finanz-, IT-, Personal- und andere Abteilungen zu führen. D.h. mehrere „Betriebsmodi“ existieren parallel, der Innovationsblog nennt es Multi-Modalität. Warum sollte das nicht auch mit einem weiteren Modus funktionieren?

Ich kenne vor allem Scrum als Framework im Kontext vom agilen Arbeiten. Dort stellte ich immer wieder fest, dass in einem nicht agilen Umfeld die Agilität des einzelnen Teams immer an den Systemgrenzen der nicht agilen arbeitenden Organisation scheitert. Der Anspruch an einen Scrum Master ist organisatorische Impediments zu adressieren. D.h. der Scrum Master befindet sich in einem fortwährenden Konflikt zwischen seinem Team und der Organisation.

Er bekämpft, ob bewusst oder unbewusst, die Modi in deren andere Bereiche des Betriebes arbeiten. Er bekämpft nicht das Was gearbeitet wird, sondern häufig das Wie gearbeitet wird. Das obliegt, agil oder nicht, in der Hoheit des Teams und Managements der jeweiligen anderen Betriebseinheit.

D.h. der Konflikt ist zwischen Scrum Master, der lediglich agil arbeiten möchte, dessen Team lediglich hochgradig effizient sein möchte, und dem anderen Team, was es tut, wie es das tut etc.

Über kurz oder lang gibt es mehr als einen Scrum Master und je nach diplomatischen Geschick ist entweder eine Grass-Roots, zeitlupenlangsame Transformation im Gange oder es wird auch dem Management gewahr, dass etwas passieren muss, da der Druck von unten, lateral, teilweise aber auch von oben zu groß wird.

Bis es dazu kommt, haben sich die Begrifflichkeiten und Fronten verhärtet. Wasserfall wird mittlerweile gleichgesetzt mit hierarchischen Arbeiten – was natürlich nichts miteinander zu tun haben muss. Aber im Eifer des Gefechts wird nicht mehr unterschieden. Da ist Scrum und Agil auf einmal eine Mischung aus Kommunismus und Demokratie, während klassisches Arbeiten Diktatorisch ist. Agiles arbeiten ist fluffig, sehr viele Buzzwords, sehr wenig Konkretes. Beweise mir doch einmal, bevor wir eine agile Transformation machen, dass es sich lohnt. Also nicht in einem Buch, sondern konkret für unseren speziellen Fall.

Die Agilisten sind nach mehreren Jahren stetigem Rumnörgelns oft genug latent gereizt ob der Begriffstutzigkeit ihrer Umgebung, die Umgebung latent genervt von diesem immerwährenden Agile, DevOps, was auch immer. Der eine will liefern, der andere redet ständig über Verbesserungen die sich irgendwann in der Zukunft vielleicht, vielleicht auch nicht auszahlen. Der eine hackt mit der stumpfen Axt im Wald, der andere schlägt regelmäßiges Schärfen vor, inklusive einer kurzen Pause um darüber nachzudenken, wie man effektiver und effizienter Holz hacken könnte. Das hält nur auf bzw. ohne das geht es nicht. Hüh oder Hott. Team oder Einzeloptimierer. Jemand der zu langsam Holz hackt ist faul oder unfähig, das löst man nicht über Teamwork und Prozessoptimierung. Dafür gibt es Zielvereinbarungen, Bonuskürzungen und Management-Ansprachen.

Und so geht das Spiel immer weiter. Beide, der Agilist als auch der Konservative, beide wollen das gleiche. Liefern. Aber die Methoden sind nicht nur grundverschieden, sondern geprägt von Gegensätzen. Man könnte auch sagen, dass der Konservative eher das umgekehrte Manifest unterschreiben würde. Prozesse und Tools über Menschen und Interaktionen.

Und damit endet meine Hypothese: Der Grundbaustein des Glaubenskriegs ist in dem darunterliegenden Wertesystem verankert und hat mit der Methodik an sich nichts zu tun. Intuitiv riecht auch der Nicht-Agilist den Braten, das hier etwas eingeführt wird, dem er von A bis Z skeptisch gegenüber steht, weil sich vieles bis alles davon nicht mit seiner Erfahrungswelt und seiner Art zu arbeiten deckt.

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Covid – jeder sollte es haben dürfen

Ich durfte, meine Familie durfte. Wir sind glücklicherweise gut durchgekommen und jetzt ist es quasi hinter uns. Der eine oder andere ist noch positiv, ich huste und schleime durch die Gegend, aber alles viel besser als letzte Woche.

Mein Fitnesslevel ist noch nahe null. Gestern doof genug gewesen wieder zu arbeiten und am Abend trotz nur 6 Stunden so ausgeknockt gewesen, dass ich ohne es zu merken auf der Couch eingeschlafen bin.

Heute Nacht dann etwas länger geschlafen und heute morgen fange ich auch etwas später an als gestern. Um mit den Kräften hauszuhalten.

Seit einigen Wochen trage ich zwei Sätze mit mir herum:

  • Ich bin genau richtig und mein gegenüber auch.
  • Ich verzeihe mir für vergangenes und blicke zuversichtlich in die Zukunft.

Die sind sehr gut. Nach nunmehr 6 Wochen herumtragen stelle ich fest, dass sie auch lauten könnten:

  • Ich bin genau richtig.
  • Ich blicke zuversichtlich in die Zukunft.
  • Ich verzeihe mir für vergangenes.

Manchmal ist es anstrengend Verständnis für mein gegenüber aufzubringen. Der Gedanke an das Gegenüber ist dann belastend und macht den Satz eher unangenehm. Daher setze ich den Nachsatz „und mein gegenüber auch.“ in Klammern. Hin und wieder bin ich mittlerweile gut darin, mir für vergangenes zu verzeihen bzw. mich nicht für jeden kleinen eventuellen mini-faux-pas fertig zu machen. Daher brauche ich den Teilsatz auch nicht mehr so häufig.

Interessanterweise werden beide Teilsätze noch zu häufig gebraucht, als dass ich sie komplett streichen könnte.

Insgesamt ist die Satzthematik ganz spannend. Glaubenssätze überschreiben mit neuen Glaubenssätzen die ich mir selber ausgesucht habe.

Das passt zu einem Interview mit einem Musikpsychologen, der sagt, dass man mit Musik seine Gefühlswelt überschreiben kann. Verkürzt gesagt: Bist Du traurig und hörst motivierende, lustige Musik, zu der Du rhythmisch wackelst, tanzt oder klopfst, dann überschreibst Du das traurige Gefühl in Dir. Und somit kann Musik therapeutisch wirken, ähnlich wie Medizin. Muss ich mal Gelegenheit ausprobieren. Der ganze Artikel hinter einer Paywall.

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Psyche unrolled

Ich hatte manchmal einen inneren Workflow, der wie folgt aussah:

  • Ich tue etwas
  • Ich frage mich im Nachhinein warum
  • Entdecke Emotionen oder Gefühle
  • Nehme mir vor es beim nächsten Mal besser zu machen

Und wenn es gut läuft dann diesen:

  • Ich habe eine Emotion oder Gefühl
  • Ich nehme die Emotion oder das Gefühl wahr
  • Ich denke darüber nach, was ich mit ihr anstelle und was sie bedeutet, warum ich sie habe
  • Ich tue etwas nach dieser Überlegung

Der zweite Vorgang wäre ohne gewisse Trainings und Gruppenerlebnisse nicht möglich gewesen. Gerade in Situationen wo ich aufbrausend, wütend oder ähnliches bin – nehme ich das Gefühl wahr bevor ich reagiere, erlaubt es mir eine vergleichsweise überlegte Vorgehensweise. Und bisher war das Ergebnis um ein vielfaches besser, als impulsiv zu reagieren.

Dabei geholfen haben mir, neben Trainings usw. der Podcast von Psychologie Heute, Dein inneres Kind und ein buddhistisches Hörbuch (https://www.youtube.com/watch?v=Le5L7pQlxYA&t=219s) , wobei die Quintessenz für mich in den ersten 6 Minuten war:

  • Emotionen sind wie ein Fluss, man selber sitzt am Rande des Flusses und schaut zu wie sie auftauchen
  • Dabei lernt man etwas über sich und über die Gesellschaft
  • Wenn man wütend ist, sollte man sich auf seine Atmung konzentrieren
  • Emotionen gehören einem, man ist eins mit ihnen. Man „stellt sie selber her“, d.h. es gibt niemanden der für die Emotion verantwortlich ist, außer wir selbst (ich gebe das sinngemäß wieder, ich verstehe das so, dass eben nicht der gegenüber uns wütend macht, sondern wir reagieren so auf das was der andere sagt oder macht – das machen aber wir, nicht der andere)

Vielleicht ist ja etwas für den geneigten Leser dabei, für mich dient das Obige als Quick-and-Dirty Erinnerung an das gelernte.

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Sick – The Saga

Ja, der Titel auf Englisch, der Text auf Deutsch. Verwirrend.

Ich habe in 8 Kalendertagen einige kleine Stichchen hingenommen. Das Feedback-Thema von letzter Woche, die Tatsache das meine Chefs in einer DevOps Transformation trotz consultancy das „Ops“ Team nicht abschaffen – mit schlechter Begründung garniert, und meine Aufhängung.

Irgendwie komme ich gerade nicht durch. Das gelingt mir sonst häufiger.

Der Frust darüber ist exorbitant. Nicht so sehr das eigene „Versagen“, das ist ok, daraus lerne ich auch etwas.

Was mir schwerer fällt einzuordnen ist die erratische Art und Weise wie Entscheidungen getroffen werden. Normalerweise gehe ich von folgenden Dingen bei mir im Unternehmen aus: Ein grundsätzlich ähnliches Werteverständnis, eine gemeinsame Logik. Innerhalb gewisser Grenzen, sagen wir es mal so. Wir sind bei vielen Themen ohne „alignment“ einer Meinung. Bestimmtes Verhalten empfinden wir gegenseitig, Führung, was auch immer ich bin und Mitarbeiter als konkludent zu den Dingen, die man unausgesprochen vereinbart hat. Sonst wäre ich da nicht seit über 10 Jahren. Aber wie es dazu kommen konnte in einer DevOps Transformation ein Ops Team beizubehalten, das lässt nur einen Schluss zu: Es gibt Beweggründe die vorhanden, aber nicht kommunizierbar sind. Das wäre zumindest irgendwie nachvollziehbar.

Leider klingt das nach einer faulen Ausrede, denn ich war dabei. Es müssen dann sogar Gründe sein, die dem Senior Management vorenthalten wurden. Gibt es natürlich auch sowas. Klar. Nur würde das gegen eines der vielen unausgesprochenen Vereinbarungen gehören, dass selbst geheime Sachen zumindest angedeutet werden oder eröffnet. War diesmal nicht, also vielleicht die falsche Fährte.

Die leider sehr viel wahrscheinlichere Variante ist, dass trotz des Jahres 2022, vielen Jahren agiler Unternehmensführung etc. die Führung nicht verstanden hat, das Zentralisierung nur unter Umständen sinnvoll sind – bei einer DevOps Transformation „Ops“ von „Dev“ organisatorisch getrennt zu lassen, selbst wenn es nur wenige wichtige Applikationen sind, das ist a Schmarrn.

Das Ding ist – man muss damit leben können. So etwas passiert, es wird wieder passieren. Das ist ein Unternehmen, mit sehr vielen Menschen, da sind Entscheidungen und -findungen immer mit einem gewissen Zufallselement versehen.

Trotzdem stelle ich mir die Frage, was soll ich noch da? Bin ich da noch richtig? An der richtigen Stelle? Ich glaube erstmal muss die Antwort ja lauten. Der Kapitän einer DevOps Trafo verlässt das Schiff erst, wenn er weiß, das es nichts mehr zu retten ist. Und hier wurde in einem Mehrteiligen Schritt einer zentraler Erfolg nicht erzielt. Der Weg ist das Ziel – passt das hier vielleicht sogar ganz gut? Wir könnten auch NICHT in einer solchen Transformation sein. Das wäre schonmal schlimmer.

Wir könnten auch die ganzen Schritte, die wir bereits gegangen sind nicht gegangen sein. Das wäre noch viel schlimmer.

Therapeutisches schreiben, mir geht es schon wieder besser. Mal gucken wie lange. Ist sicher nicht der letzte Artikel dazu.